Lösungskonstruktion

Phase II: Lösungskonstruktion – Beat Uebelhart und Peter Zängl                                   

Schritt 1Das Festlegen von messbaren Leistungs- und Wirkungszielen ist die notwendige Ausgangslage für ein Nachdenken über mögliche Lösungsansätze. Die Leistungs- und Wirkungsziele basieren auf einem kybernetischen Wirkungsmodell, das sowohl die mittelbaren als auch die unmittelbaren positiven und negativen Rückkoppelungseventualitäten mit einschliesst. Dabei werden vor dem Hintergrund einer Servicelogik entlang lebenslagenorientierter Versorgungsketten und unter multiperspektivischen Betrachtungswinkeln Lösungsvarianten aus unterschiedlichen Disziplinen einander gegenübergestellt. Diese sind zu sinnvollen transdisziplinären Lösungsansätzen zusammenzufügen.
Schritt 2Die derart entstandenen möglichen Lösungsvarianten werden sowohl aus ökonomischer, politischer, fachlicher als auch ethischer und ökologischer Sicht und hinsichtlich der Grenzen und Möglichkeiten einer multiprofessionellen und interinstitutionellen Bearbeitung sozialer Probleme beurteilt. Ein wichtiges Beurteilungskriterium ist dabei die Feststellung, inwieweit mit einer zu wählenden Lösungsvariante die in der Risikoanalyse festgestellten Problematiken verhindert oder gelöst werden können.
Schritt 3Mögliche Finanzierungsvarianten und -ströme sind zu bestimmen; sie bedürfen eines ganzheitlichen Verständnisses von lebenslagenorientierten Serviceketten und umfassen die öffentliche Finanzierung oder die Spendenfinanzierung genauso wie mögliche Public-Private-Partnerships.
Schritt 4Im Hinblick auf die Umsetzung sind Akteursvarianten dahingehend zu überprüfen, ob sie Organisationsstrukturen und -formen darstellen, welche die effiziente und wirkungsvolle Erbringung von lebenslagenangemessenen sozialen Dienstleistungen garantieren und dabei die Formen der Leistungserbringung an den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Klientinnen und Klienten subsidiär ausrichten können (Organisationsfrage). Dabei ist insbesondere der Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe zu verfolgen (Empowerment), wobei die Klientinnen und Klienten – entsprechend ihren Möglichkeiten – in die Lage versetzt werden sollen, künftig möglichst autonom adäquate Problemlösungen zu finden und zu realisieren (Selbstwirksamkeit, Ablösung vom Hilfesystem).
Schritt 5Abschliessend sind die Fragen einer optimalen Zugänglichkeit (one stop shop), der möglichen Reduktion von Komplexität (kybernetische Wirkungsmodelle) sowie die Garantie einer Rechtssicherheit zu regeln. Fehlallokationen, Parallelangebote und möglicher Missbrauch müssen verhindert werden.

© Quellenhinweise:
Fritze, Agnès / Maelicke, Bernd / Uebelhart, Beat (Hg.) (2011).
Management und Systementwicklung in der Sozialen Arbeit. Baden-Baden, Nomos.
Uebelhart, Beat / Zängl, Peter (Hg.) (2013). Das Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. Baden-Baden, Nomos.

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